Freitag, 27. April 2012

Erfahrungsbericht aus Bayern aus 2009

Die Grüne Jugend Bayern beschreibt die sukzessive Einstellung der kostenlosen Fahrradmitnahme und deren Folgen in Bayern ab dem 31.03.2009 in ihrem Artikel "Nachsitzen für freie Fahrradmitnahme" vom 29.07.2009: http://www.gj-bayern.de/pressemitteilungen/items/nachsitzen-fuer-freie-fahrradmitnahme.html

Sie kritisiert die Preispolitik der Bahn gerade auch in bezug auf die ländliche Gegend. - Einen positiven Schritt hat die Bahntochter Südostbayern-Bahn getan, die Strecke Rosenheim - Passau ist für Fahrräder frei (hoffentlich auch jetzt noch!).

Es gilt zu recherchieren, was sich seit 2009 bis heute in Bayern hinsichtlich der kostenlosen Radmitnahme getan hat.

Donnerstag, 26. April 2012

Ein interessanter Artikel in der Bahnzeitung mobil

...der Ausgabe 04/2012 findet man hier:
http://mobil.deutschebahn.com/was-verbindet/fahrrad-und-bahn-gehoren-zusammen/

Tenor des Artikels: Bahn und ADFC wollen gemeinsam beste Bedingungen für die Radmitnahme für Fahrgäste schaffen.

Aber erstmal steht da nichts Konkretes hinter. Was genau soll denn verbessert werden? Die kostenfreie Mitnahme von Fahrrädern in allen Zügen wäre ein Anfang!

Dienstag, 24. April 2012

Regierung muß Trend zum Fahrrad fördern

Der ADFC hat einen Artikel am 09.11.2011 mit der Überschrift "Nachhaltige Mobilität nur mit Fahrrad möglich" verfaßt. Diesen können Sie hier nachlesen: http://adfc-sachsen-anhalt.de/2011/11/adfc-nachhaltige-mobilitat-nur-mit-fahrrad-moglich/#more-2533

Darin fordert der ADFC die Bundesregierung auf, nach der Energiewende nun auch eine Verkehrswende einzuleiten. Fazit: Elektroautos lösen u. a. keine Platz- und Parkprobleme ganz im Gegenteil zu Fahrrädern; somit ist es im Sinne des Allgemeinwohls, den Trend zum Fahrrad zu fördern.

Sonntag, 22. April 2012

Kurzes Intermezzo?

Nachdem wir seit Beginn des Jahres an verschiedenen Stellen, wie z. B. der Bahn, Petitionsausschuß, Herrn Jürgen Suhr (Bündnis 90/Die Grünen), ADFC MV die Problematik der Einstellung der kostenlosen Fahrradmitnahme im Regionalverkehr der Bahn für Pendler diskutiert hatten, informierte uns am 19.03.2012  Herr Möller (Vorsitzender des ADFC Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e. V.) darüber, „daß eine kostenlose Fahrradmitnahme für Abo-Kunden im Regionalverkehr im Rahmen einer Kulanzregelung bis Ende 2012 verlängert wird“. Die Pressemitteilung des ADFC vom 15.03.2012 finden Sie hier: http://www.adfc-mv.de/  - Auf den Bahn-Seiten konnte ich bisher keine entsprechende öffentliche Information darüber für Pendler finden... Wissen also nun nur die Pendler bescheid, die in direktem Kontakt mit dem ADFC stehen? - Sollten Sie fündig geworden sein, dann melden Sie sich.

Man fragt sich, wie der Fall nun ausgehen wird? – Wenn man die bisherigen Stellungnahmen des Petitionsausschuß' liest, gewinnt man den Eindruck, daß die Entwicklung eher in Richtung einer Kostenanhebung für bahnfahrenden Pendler enden wird…

Ohne Auto zur Arbeit oder in den Urlaub

Hier ein Erfahrungsbericht (06/2011) des NVS Thüringen (Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH). Henryk Balkow sowie Volkmar Schlisio (ADFC Thüringen) beschreiben die landesweit kostenlose Fahrradmitnahme in allen Nahverkehrszügen in Thüringen:

"Es war nicht ganz einfach, erinnern sich Thomas Grewing und Volkmar Schlisio an die Zeit zurück, in der das Land Thüringen beschlossen hat, die landesweit kostenlose Fahrradmitnahme in allen Nahverkehrszügen zu ermöglichen. Thomas Grewing, Abteilungsleiter bei der NVS - Nahverkehrsservicegesellschaft Thüringen mbH, und Volkmar Schlisio, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradfahrer Clubs Thüringen (ADFC), machen seit den 90er Jahren in Thüringen den Weg für die Radfahrer in Thüringens Zügen frei.
Es war eine Zeit, in der Schlisio noch jedes Mal erklären musste, was der ADFC ist und Radfahrer bei Eisenbahnverkehrsunternehmen mehr als Last denn als beliebte Fahrgäste gesehen wurden. Heute ist das anders. „Wenn Radrouten, Nahverkehrszüge, Regionalbusse und städtischer Nahverkehr gut verknüpft sind, kommen immer mehr Thüringer auch ohne Auto zur Arbeit oder in den Urlaub. Mobilität muss auch dank zunehmend fahrradfreundlicher Verkehrsplanung auf Straßen und Schienen keine Frage eines eigenen Autos mehr sein“, freut sich Grewing."


Quelle: http://nvsthueringen.de/Schwerpunkte/2011_Juni_RadundBahn.php

Petitionsschuß – Stellungnahme des Ministeriums vom 11.04.2012

Auf die Pendleranfrage vom 01.02.2012 kam über den Petitionsausschuß folgende ergänzende Stellungnahme vom Ministerium für Energie, Infrastruktur und Landesentwicklung vom 11.04.2012. Diese ziemlich ernüchternde Antwort können Sie in den zwei unteren Bilddateien nachlesen.

Folgende Vorschläge wurden durch uns (Pendler) an den Petitionsausschuß gerichtet:

1. Zeitnahe Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen der VMV und der DB Regio AG mit dem Ziel, die kostenlose Fahrradmitnahme für Pendler wieder zu ermöglichen und für klare Bedingungen zu formulieren."

2. Bis zum Abschluss dieser Verhandlungen den Status der Fahrradmitnahme, der bis zum 31.12.2011 galt, wiederherstellen.

3. Lassen Sie den Bahnkunden zu Wort kommen und organisieren Sie ein Pendlerforum unter Verantwortung der VMV unter neutraler Moderation z. B. in Greifswald oder Stralsund.

4. Als langfristiges Ziel sollte eine kostenlose Fahrradmitnahme in Mecklenburg-Vorpommern angestrebt werden. Dafür sollten die Erfahrungen aus Sachsen-Anhalt und Thüringen genutzt werden.

5. Machen Sie die Verkehrszählung öffentlich.




Petitionsausschuß - Einstellung der kostenlosen Fahrradbeförderung 18.01.2012

Als die Bahn Ende 2011 ankündigte, die kostenlose Fahrradmitnahme für Pendler ab 01/2012 in MV zu streichen, haben wir uns u. a. an den Petitionsausschuß gewendet, um zu erfahren, was der Auslöser für diese Entscheidung war und um eine Änderung dieser Entscheidung zu erlangen.

Hier ist die Stellungnahme vom Petitionsausschuß des Landtags Mecklenburg-Vorpommern vom 18.01.2012 in drei Dateien hinterlegt.



Sonntag, 15. April 2012

Die Bahn als Staatskonzern

„Die Bahn ist ein Staatskonzern - alle Anteile gehören dem Bund. In den vergangenen Jahren erwirtschaftete das Unternehmen - emsig auf einen möglichen Börsengang getrimmt - satte Gewinne: 2009 waren es vor Steuern 1,7 Milliarden Euro, in den beiden Jahren zuvor sogar jeweils rund zweieinhalb Milliarden Euro. In Zeiten knapper Kassen will der Bund als Eigentümer des Verkehrsbetriebes nun 500 Millionen Euro davon haben.“

Quelle: Süddeutsche Zeitung, Artikel vom 10.01.2011 http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/deutsche-bahn-eine-halbe-milliarde-euro-fuer-den-bund-1.1044407

Wenn der Bund stellvertretend für die Steuerzahler der Eigentümer der Bahn ist, dann sollte dieser aus meiner Sicht auch ein entsprechendes nachhaltiges Mitsprache- und Gestaltungsrecht für z. B. die Personen- und Gepäckbeförderung haben. Bisher scheint es eher so, als hätte die Deutsche Bahn das Monopol und das alleinige Sagen.

Freitag, 13. April 2012

Wie ist die Fahrradmitnahme im Nahverkehr in der Bahn deutschlandweit geregelt?

Grundsätzlich gibt es unterschiedliche Regelungen bundesweit
Einen Eindruck darüber kann man sich auf der Webseite der Bahn verschaffen: (Stand 04/2012) http://www.bahn.de/p/view/service/fahrrad/mitnahme/preise_fahrradmitnahme.shtml

Dort sieht man, daß z. B Thüringen und Sachsen-Anhalt Vorreiter sind, was die kostenlose Mitnahme von Rädern im Nahverkehr betrifft.

Wie alles begann...

Vier Jahre bin ich von Stralsund nach Rostock gependelt und hatte dazu eine Jahreskarte bei der Bahn. Diese Jahreskarte habe ich in „monatlichen“ Raten bezahlt und konnte dafür im Nahverkehr das Fahrrad sowie bis zu fünf Personen auf die Fahrkarte am Wochenende kostenlos mitnehmen. Alternativ kann man einmalig einen Gesamtpreis für das Jahr zahlen, wobei man noch einen geringfügigen Rabatt erhält. Eine runde Sache.

Als ich eine Arbeitsstelle in Greifswald bekam, wollte ich weiterhin mit der Bahn zum Arbeitsort fahren. Das heißt, ich ging zur Bahn, ließ mich über den Preis beraten. Wieder gab es zwei Möglichkeiten: Einmal die Jahreskarte für den Regionalverkehr sowie alternativ die Jahreskarte für den Fernverkehr mit zusätzlicher Benutzung des ICs etc. Obwohl ich das Antragsformular schon fast vollständig ausgefüllt in der Tasche hatte, wurde ich gebeten, mein Abonnement-Antrag für eine Jahreskarte auf einem speziellen GTV-Formular zu wiederholen. GTV bedeutet Gemeinschaftstarif Vorpommern. Die Angestellte der Bahn am Schalter klärte mich darüber auf, das ich durch Benutzung des GTV mit meiner Jahreskarte kostenlos den Busverkehr in Stralsund und Greifswald nutzen könnte. Allerdings nur im Nahverkehr. Für die Jahreskarte des Fernverkehrs (die teurer ist) ist diese Benutzung ausgeschlossen… Warum das so ist, konnte keiner sagen. Da stündlich ein Nahverkehrszug fährt, entschied ich mich für die Jahreskarte im Regionalverkehr mit der entsprechenden zusätzlichen Leistung.

Ein halbes Jahr nutzte ich den Stadtbus in Greifswald zur Arbeitsstelle. Dabei fand ich heraus, daß es zwar ein bequemes Beförderungsmittel ist, jedoch insgesamt viel zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt. Bahn- und Busabfahrtszeiten sind häufig nicht aufeinander angepaßt. Ein weiteres Problem entsteht, wenn der Bus (wie so oft) nicht pünktlich oder manchmal auch zu früh kommt. So muß man zur Sicherheit früh an der Bushaltestelle sein und weiß nie genau (da es keine Anzeige gibt), ob der Bus schon gekommen ist, oder wann er kommt. Im Zweifel kommt er zu spät und der Zug ist weg. – Schade um die Zeit.

Deshalb entschied ich mich, ein uraltes gebrauchtes Fahrrad am Fahrradabstellplatz der Bahn in Greifswald unterzustellen und damit die letzte Wegstrecke vom Bahnhof bis zur Arbeit zu bewältigen. Da dieses Fahrrad französische Ventile hatte, war ich gut geschützt vor bösartigem Fremdeinwirken. Das klappte relativ reibungsfrei, bis dieses Fahrrad altersbedingt in seine Einzelteile zerfiel. – Ich nahm also wieder ein älteres „Stahlroß“ mit nach Greifswald und stellte es am Fahrradabstellplatz des Bahnhofs ab. Dieses Fahrrad war nun mit Nabendynamo ausgestattet, so daß ich auch in der dunklen Jahreszeit gut auf der Straße zu sehen war. – Die Freude währte nur einige Tage. Innerhalb von zwei Monaten wurde das Fahrrad über Nacht am Abstellplatz dreimal mutwillig (mit anderen Fahrrädern) massiv beschädigt. Es gab viele Varianten: Luft rausgelassen, Ventile weggeworfen, das Vorderlicht extrem verdreht, das Hinterlicht mehrfach eingetreten und die Halterung zerstört, die Fahrradgriffe abmontiert und zuletzt die Gangschaltung abmontiert und entwendet. Jedesmal habe ich eine Anzeige bei der Polizei aufgegeben und selbst bei der Polizei vorgesprochen. Tenor der Polizei war: Sie haben zu wenig Personal und können nichts tun. Aus meiner Sicht eine unbefriedigende Argumentation, wenn man bedenkt, daß Greifswald bundesweit eine der höchsten Fahrraddiebstahlquoten hat! Auf die Frage hin, ob man nicht wenigstens eine Kamera zur Bewachung des Radabstellplatzes am Bahnhof anbringen könnte, gab es die Auskunft, daß eine Kamera an sich, ob sie an ist oder nicht, sehr erfolgversprechend zur Vermeidung von Vandalismus ist, jedoch die Bahn der Ansprechpartner für das Gelände ist. Ich bat die Polizei, mit der Bahnverwaltung darüber zu sprechen. – Endkonsequenz: Alles blieb, wie es war.

So erinnerte ich mich meines Jahresabonnements der Bahn und der damit integrierten kostenlosen Fahrradmitnahme. Da die Rechte, die mit der Nutzung des Abonnements verbunden sind, nicht ohne weiteres aus dem Anschreiben der Bahn mit der Übersendung des Vertrags herauszulesen sind, hatte ich mich noch einmal kurz an die Bahn gewendet, um sicher zu stellen, daß ich mein Fahrrad kostenlos zwischen Stralsund und Greifswald im Nahverkehr transportieren kann. Wider Erwarten bekam ich den Hinweis, daß ich bei Nutzung des GTV (ich habe für die Strecke keine andere Wahl), zwar den Stadtbus in beiden Städten nutzen kann, jedoch kein Fahrrad kostenlos transportieren darf. Das wich 2011 von der grundsätzlichen Regelung für Jahreskarten in MV ab. Immerhin gab mir die Bahn zu verstehen, wenn ich mein Abonnement nicht von Stralsund, sondern von Altefähr abschließen würde (eine Station weiter) und dafür einen höheren Preis bezahle, dann würde der GTV nicht mehr für mich gelten und die kostenlose Fahrradmitnahme wäre wieder inklusive. – Das verstehe wer will. – Man nutzt genau die gleichen Züge und Verbindungen und soll grundlos einen höheren Monats- oder Jahresbetrag für das Abonnement bezahlen.

Da weder von der Bahn noch von der UBB eine verständliche Begründung für das für mich widersinnige Unterfangen zu bekommen war, wendete ich mich an den Petitionsausschuß von MV. Dieser gab mir den gleichen Tip, nämlich für eine kostenlose Fahrradmitnahme eine Jahreskarte von Altefähr nach Greifswald zu einem höheren Betrag zu lösen. Damit verlief das Thema im Sande…

So überlegte ich nun, wie das Transportproblem in Greifswald sinnvoll zu lösen wäre? Mit einem normalen 28er Fahrrad hätte ich auf Bahnhöfen das Problem gehabt, das Rad auf die entsprechenden Bahnsteige zu befördern. Das kostet Kraft und man macht sich die Kleidung ggf. dreckig, da z. B. in Stralsund in den Aufzug ein Rad noch nicht einmal diagonal paßt. Daher fiel die Wahl auf ein Faltrad. Das hatte den Vorteil, daß es kleiner ist als ein „normales“ Rad und ich es als „Gepäckstück“ unbeschadet mit der Jahreskarte meines GTV-Tarifs in der Bahn kostenlos transportieren kann. Natürlich ist es nur eine Kompromißlösung, da es auf die Dauer keinen Spaß macht, ständig das Fahrrad klein zu falten und wieder aufzuklappen, nur um einen kostenlosen Transport zu gewährleisten. Besonders anstrengend war die Mitnahme des Klapprades in der UBB, die für einen kostenlosen Transport noch zusätzlich eine Verhüllung des geklappten Rades forderte. Es ist auch vorgekommen, daß ich in einem fast völlig leerem Großraummehrzweckabteil der UBB dazu aufgefordert wurde, mein geklapptes, verpacktes Rad auf der oberen schrägen Gepäckablage über den Sitzplätzen zu verstauen. ???

Grundsätzlich ist es schwierig, die Transportbedingungen von z. B. Klapprädern bei der Bahn zu finden. Erschwerend kommt hinzu, daß es bei der UBB, als Tochter der Bahn, anscheinend noch kompliziertere Transportbedingungen gibt, die noch schwieriger zu finden sind. – Schön wäre hier mehr Transparenz. Z. B. könnten doch überall in Mehrzweckabteilen der Bahn die Beförderungsbestimmungen in Stichpunkten als Aufkleber an den Wänden hinterlegt sein. Da gäbe es keine Mißverständnisse. Grundsätzlich würde auch eine bundesweit einheitliche Regelung zum Transport von Fahr- und Klapprädern zu begrüßen sein.

Eine Verschärfung des allgemeinen kostenlosen Fahrradtransportes für Pendler folgte mit Januar 2012. Die Bahn schloß die kostenlose Fahrradmitnahme für Pendler gänzlich in Mecklenburg-Vorpommern aus. Fortan sollte jeder Pendler, der sein Fahrrad mitnehmen wollte, eine Tageskarte für das Rad in Höhe von 5 EUR (2012) kaufen. Das summiert sich schnell.

Das war der Auslöser, wo wir als Pendler gesagt haben, daß für mehr Transparenz in den Entscheidungsgremien und für einen kundenfreundlicheren Service gesorgt werden muß und wir mit diesem Blog versuchen, die Aktivitäten zu bündeln.