Donnerstag, 19. Juli 2012

Fahrraddiebstähle in Deutschland

In dem Artikel "Lücke im Ständer" befaßt sich der Spiegel-Artikel der Ausgabe 28/2012 (Link: http://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2012-28.html). Fazit des Artikel: Die Fahrraddiebstahlquote steigt deutschlandweit, aber die Polizei unternimmt kaum etwas dagegen. Gerade z. B. Greifswald zählt zu den Hochburgen des Fahradklaus.

Ich kann diesen Artikel aus eigener leidvoller Erfahrung nur bestätigen! Allerdings ist neben der Diebstahlquote auch der Fahrradvandalismus ein enormes Problem!

Was da an Zeit, Kosten und Unannehmlichkeiten für den einzelnen dran hängen, wird nicht beachtet! Gerade in einem Land mit großen Flächen und hoher Arbeitslosigkeit.

Die Polizei sagt, sie haben zu wenig Personal. Ich schlug vor, wenigstens eine Kamera an die großen Abstellplätze (wo ständig Räder geklaut oder beschädigt werden) wie z. B. dem Bahnhof anzubringen. Dafür ist aber die Polizei nicht zuständig und die Bahn nicht daran interessiert, obwohl es nachweislich hilft, egal, ob die Kamera läuft oder nicht.

Der Peditionsausschuß, an den ich mich als letzte Instanz gewendet habe, erklärte meinen Wunsch nach einer Kamera als unverhältnismäßig großen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte der Bürger. - ??? - Diese Erklärung habe ich bis heute nicht verstanden. - Bzw. eigentlich ganz einfach: Man verschiebt das Problem auf das schwächste Glied der Kette - den Fahrradfahrer. Der kann sich eh nicht wehren. Soll er doch die zusätzlichen Kosten der ständigen Reparatur oder der Anmietung einer Fahrradgarage oder des täglichen Fahrradtransports im Zug, etc. zahlen, wenn er unbedingt mit dem Fahrrad fahren möchte...

Mittwoch, 18. Juli 2012

CDU - Tagesausflug zum Test der Bahnqualität

Hier finden Sie im Warnow-Kurier vom 17.07.2012 den Artikel "Grenzt an Volksverdummung": http://warnow-kurier.de/no_cache/lokal-nachrichten/news-einzelansicht/?tx_ttnews[tt_news]=3261&cHash=8ea89ad2c47fd927782883639209cba5

Darin können Sie erfahren, daß die CDU-Fraktion sich mittels eines Zugtests Ende Juni 2012 ein Meinungsbild zu "Fahrplantakt, Pünktlichkeit, Komfort, aber auch über die Inanspruchnahme des SPNV in M-V" gemacht hat. Im Anschluß daran stellte man fest - alles ist in bester Ordnung. - Da sage ich nur: Glück gehabt...

Muß man diese Aktion im Hinblick auf den Wahlkampf im kommenden Jahr sehen? - Es vermittelt mir nicht den Eindruck, als Bahnpendler ernst genommen zu werden. Und wieder frage ich mich, warum man nicht konkret einen nachhaltigen Kontakt zu z. B. Pendlern aufbaut. Das würde einen seriöseren Eindruck hinsichtlich politischer Bahn-Entscheidungen machen.

Montag, 16. Juli 2012

Klima im Zug

Ob im Auto, Haus, in öffentlichen Gebäuden oder im Zug - Klimaanlagen sind schon seit längerer Zeit Bestandteil unseres Lebens. Und der Gedanke, der dahinter steckt, nämlich eine angenehme Temperatur und eine saubere Luft den ganzen Tag zu garantieren, ist doch wirklich ein guter: Egal, ob brütende Hitze oder klirrender Frost - bei Temperaturen um die 21 - 23 °C dank Klimaanlage läßt es sich entspannt die entsprechende Zeit aushalten. So die Theorie.

Im Zug selbst, sieht die Praxis doch etwas anders aus. Ich möchte hier gern ein paar Szenarien aus dem Nahverkehr beschreiben:

  1. Neue Wagen der UBB stehen bestimmt mind. 30 min am Bahnsteig morgens und warten auf die Fahrgäste. Während dieser Zeit habe ich nie bemerkt, daß die Lüftung angestellt gewesen wäre. Das bedeutet, man atmet im Großraumabteil die Restluft der Toilette sowie diverse Ausdünstungen der Fahrgäste und ggf. kalten Rauch ein, da es nicht ein Fenster gibt, das geöffnet werden könnte, um frische Luft und Sauerstoff ins Abteil zu lassen. Es gibt kein Entkommen! Und da sich die Tür automatisch schließt, kann man noch nicht einmal diese zu Lüftungszwecken geöffnet lassen, es sei denn, man stellt sich neben den Türöffnungsschalter und drückt ständig. - Erst mit Abfahrt der UBB wird auch die Klimaanlage eingestellt und erst nach weiteren 20 min. hat man einen Eindruck von Luftzirkulation, was nicht besagt, daß die Luftqualität nun neutral wäre...
  2. Winterzeit, alter Doppelstockwagen der Bahn. Ich sitze im Mehrzweckabteil neben meinem Rad. Es kommt eine verstörte Frau, die verzweifelt eine Toilette sucht. Offensichtlich geht es ihr nicht gut. Die mangelhafte Ausschilderung läßt nur Vermutungen zu, in welcher Richtung sie ihr Glück probieren könnte. Doch soweit kommt es nicht mehr. Durch höhere Gewalt übergibt sie sich ca. 1 m neben mir. Wir ringen beide nach Luft. Frischer Luft! - Doch selbst die zwei ggf. zu öffnenden Fenster sind verriegelt, weil es draußen wohl zu kalt ist und man keinesfalls die innenliegende Klimaanlage durch willkürliches Öffnen stören möchte. Ich kann nicht ohne weiteres mein Abteil wechseln, da ich noch das Fahrrad dabei habe. Die erkrankte Dame versucht notdürftig den Boden zu reinigen, was ziemlich schwer fällt, da kein Reinigungsmaterial vorhanden ist. Bis zur nächsten Haltestation sind es noch wenigstens 10 min und wir versuchen beide, dem erneuten Drang des Übergebens standzuhalten. (In Flugzeugen werden wenigstens "Spuktüten" ausgelegt. Warum nicht auch in der Bahn?)
  3. Doppelstockwagen Freitag nachmittags im Sommer: Durch den Urlaubs- und Heimreiseverkehr sind die Züge regelmäßig mehr als überfüllt. (Ich konnte bisher nicht feststellen, daß dadurch mehr Wagons angehängt worden wären.) Mit Einzug der Klimaanlagen gibt es kaum noch zu öffnende Fenster im Wagen und die Klimaanlage ist restlos überfordert, weil sie vermutlich nicht richtig eingestellt ist und/oder die Filter dringend gewechselt werden müßten. Vielleicht ist sie auch einfach nicht für diese Menschenmassen ausgelegt? - Überall warme verbrauchte Luft. Man hat den Eindruck, man ist kurz vor dem Ersticken.
  4. Sommer - Einstieg in den Doppelstockwagen morgens kurz nach 6 Uhr. Heiße Luft kommt mir entgegen. Die Klimaanlage ist vermutlich auf Winter geschaltet und produziert treu warme Luft. Das weiß nur momentan keiner zu schätzen, da wir Sommer haben und eher kühle Luft benötigen würden. Selbst die Mitfahrer, die sonst im Doppelstockwagen oben sitzen, halten es dort nicht mehr aus und suchen sich notgedrungen unten in der Nähe eines der wenigen zu öffnenden Fenster einen Platz. Wir japsen alle nach frischer Luft. Und auch zur Fensteröffnung benötigt man Bärenkräfte, damit nach einigem Rütteln sich das Fenster nach unten verschieben läßt.
Nötig wäre es, daß die Bahn auf diese Problematik eingehen würde. Das bedeutet, primär werden auf jeden Fall mehr zu öffnende Fenster in (neuen) Wagons benötigt, um einem Versagen der Technik entgegenwirken zu können! - Oder muß sich zukünftig jeder Bahnfahrer mit einem Hammer ausrüsten, um im Fall des Falles nicht im Zug zu ersticken?