Minister Schlotmann schreibt einleitend auf Seite 3: "Für neue Ideen bin ich immer offen, denn niemand kennt den Bedarf so gut wie die Fahrgäste selbst." Es schließen sich 10 Ziele zum besseren Bus- und Bahnfahren an, die ich im folgenden zitieren möchte:
- Bahnhöfe werden immer mehr zu Verknüpfungspunkten aller Verkehrsmittel entwickelt.
- Das Bahnangebot im Regionalverkehr wird weiter optimiert und nach Möglichkeit erweitert.
- Land und Deutsche Bahn AG werden bis 2011 ein Bahnhofsprogramm vereinbaren, um die Bahnstationen in MV zu modernisieren.
- Der Bahn- und Busverkehr soll Schritt für Schritt barrierefrei werden.
- Der Bus- und Bahnverkehr soll noch umweltfreundlicher werden.
- Der Streckenausbau muss auf die wichtigsten Strecken konzentriert und dort vom Bund und der DB AG entschieden vorangetrieben werden.
- Der Tourismus wird durch gute öffentliche Verkehrsangebote unterstützt.
- Die Fahrgäste in Bussen und Bahnen sollen sich sicher fühlen.
- Gerade in ländlichen Regionen ist ein flexibler, an den regionalen Bedürfnissen ausgerichteter Busverkehr erforderlich.
- Langfristig muss es ein einheitliches Tarif- und Taktsystem in ganz Mecklenburg-Vorpommern geben.
Hier einige Denkanstöße: Soweit ich mich erinnern kann, wurden die Anzahl der Bahn-Verbindungen zwischen Rostock und Stralsund weiter reduziert. Die kostenfreie Radmitnahme im Nahverkehr der Bahn wurde 2012 für Jahreskartenbesitzer endgültig abgeschafft. Sind die Installation von kostenpflichtigen Fahrradboxen tatsächlich allein die geeignete Maßnahme zur Eindämmung von Vandalismus oder Diebstahl von Fahrrädern? Auch Briefe an den Petitionsausschuß des Landes haben bisher die schlechte Situtation zwischen Bahn und Rad nicht verbessert und vom Ministerium fehlt seit 10 Monaten bisher jegliche Antwort auf konkrete "Ideen".
Da stellt man sich die Frage, in wie weit Sätze wie "Örtliche und zeitliche Verfügbarkeit sowie Flexibilität im Angebot des ÖPNV sind Voraussetzung für seine Akzeptanz. Das Angebot muss sich an den Bedürfnissen der Kunden ausrichten – nicht der Kunde am Angebot." (Zitat Seite 9) ernst verfolgt werden?
Schwierig gestaltet es sich ebenfalls, Kulturangebote z. B. in Rostock abends mit dem Nahverkehr wahrzunehmen, da man am gleichen Tag nach 21 Uhr nicht mehr per Zug/Bus etc. z. B. nach Stralsund kommt. (Einzige Ausnahmen sind Freitag und Sonntag, wo der letzte Zug kurz nach 21:30 Uhr abfährt)
"Die Kunden des Nahverkehrs sind unsere Bürgerinnen und Bürger sowie unsere Gäste. Der Nahverkehr muss auf die Bedürfnisse der Kunden ausgerichtet sein und unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen passgenaue Angebote machen. ... Knapp 40 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Mecklenburg-Vorpommern pendeln zum Arbeitsort, mehr als 13 Prozent sogar in andere Bundesländer, viele davon mit öffentlichen Verkehrsmitteln. ... Diese Interessen der Kunden gilt es aufzugreifen und in entsprechende Verkehrsangebote umzusetzen." (Zitate von Seite 12)